Weimar musste es sein!
Bei der Überlegung, welche ostdeutsche Stadt für eine
Städtepartnerschaft mit Trier in Frage kommt, war es hauptsächlich der
damalige Oberbürgermeister Felix Zimmermann, der für die thüringische
Klassikerstadt plädierte. Als es dann so weit war, erwiesen sich die
Vertragsverhandlungen für diese deutsch-deutsche Städtepartnerschaft als
äußerst schwierig. Es war schließlich dem diplomatischen Geschick
Zimmermanns zu verdanken, dass er und sein Weimarer Kollege Professor
Dr. Baumgärtel am 18. September 1987 den Vertrag auf der Bühne des
Weimarer Nationaltheaters unterzeichnen konnten. Von diesem Zeitpunkt an
waren beide Städte – zumindest auf dem Papier – freundschaftlich
miteinander verbunden, wenngleich diese Freundschaft in den ersten
beiden Jahren auf wackligen Füßen stand. Es gab sogar politische
Momente, wo sie vor der Zerreißprobe stand.
Dieser Zustand
änderte sich dann schlagartig mit dem „Fall der Mauer“ und der
sogenannten Wende im Jahre 1989. Im Dezember 1989 vereinbarten Triers
damaliger Oberbürgermeister Helmut Schröer und der vorübergehend
amtierende Weimarer Oberbürgermeister Dr. Volkhard Germer in einem
zusätzlichen Protokollvermerk, die beiderseitigen Aktivitäten auf eine
„breiteren und offeneren Ebene“ zu stellen. Schließlich wurde die
Städtepartnerschaft von der frei gewählten Bürgervertretung der Stadt
Weimar offiziell bekräftigt. Weimars demokratisch legitimierter
Oberbürgermeister Dr. Klaus Büttner und Triers Oberbürgermeister Helmut
Schröer unterzeichneten daraufhin eine Erklärung, die sich für die
Fortsetzung der Städtepartnerschaft in dem geeinten Deutschland
aussprach.
Weimar hat viel zu erzählen: von Schiller und Goethe, von der Bauhaus-Architektur, dem renommierten Nationaltheater sowie der reichhaltigen Bibliothekenlandschaft. Weimar atmet – wie Trier – Geschichte, wenn auch aus einer völlig anderen Epoche. Der Vergleich ist immer wieder reizvoll!